Im zweiten Halbjahr 2017 wurden in drei weiteren Arbeitsgruppensitzungen die Prozessabläufe und Schnittstellenlösungen sowie die Handhabung der Software bearbeitet und diskutiert.
Wesentliche Punkte waren:
Die Wichtigkeit der Position und Funktion des „Case-Managements“ wurde immer wieder bestätigt. Diese ist für die gemeinsame Kommunikation zwischen allen Akteuren von großer Bedeutung und hat vor allem auch für den Betroffenen in der Betreuung einen positiven Aspekt.
Um die sektoren- und berufsgruppenübergreifenden Prozessabläufe zu strukturieren sind Behandlungsleitlinien entwickelt und vorgestellt worden. Das Thema Behandlungsleitlinie wurde aber kontrovers diskutiert. Im Ergebnis war man sich einig, dass die Unterstützung in der kooperativen sektorübergreifenden Zusammenarbeit nur durch kurze, pragmatische Leitlinien Sinn machen, so die Arbeitsgruppenmeinung.
So entschloss sich die AG sich mit der neuen S3 Leitlinie Schmerz auseinanderzusetzen. Wie oben bereits beschrieben soll die praktische Umsetzung mit Augenmaß im Vordergrund stehen. So konnten wir, Frau Prof. Sirsch von der Hochschule Vallendar, welche bei der Erstellung der Leitlinie wesentlich beteiligt war für einen Vortrag gewinnen. In Ihrer Ausführung hat sie sich vor allem auf die unterschiedliche Anwendungspraxis in der Behandlung bezogen und gezeigt, dass es beispielsweise große Anwendungsunterschiede zwischen Pflegeheimen, Kliniken und Privatpraxen gibt. Auch die Qualität der kompetenten Versorgung, so die Untersuchung in einem europaweiten Studie, ist verbesserungswürdig. Nach dem Vortrag wurde durch alle klar erkannt und gemeinsam bestimmt, dass wir als Netzwerk der geriatrischen Versorgung eine Implementierung der S 3 Leitlinien wünschen und diese begleitet durch Frau Prof. Sirsch praktisch erproben.
Diskutiert wurde ebenfalls die Problematik der bürokratischen durch die Kassen genehmigungspflichtigen Prozesse welcher häufig zu Rückfragen oder Änderungen in den Verordnungen und somit zu einem unbefriedigenden Mehraufwand geführt hat. Im Projektverlauf konnten bereits wesentliche Verbesserungen erzielt werden. Aber auch hier werden wir weitere Lösungen gemeinsam mit den Kassen anstreben um für alle Akteure eine positive reibungslosen Ablauf zu entwickeln bzw. sicher zu stellen. Abzuwarten bleibt wie sich die neue gesetzliche Regelung des Entlassmanagement auswirken wird.
Ein weiteres Kernthema war die Anwendung der Software, welche noch nicht ausgereift ist und lt. der Teilnehmer noch weiterentwickelt werden muss. Alle waren sich einig, dass, die Kommunikation zwischen den Partnern einen enorm wichtigen Stellenwert einnimmt und eine entsprechende Software dies erleichtern soll. Die bisherige Software erfordert nach wie vor eine Doppeldokumentation und muss für eine annehmbare Praxis angepasst werden.
Das Ziel der AG ist auch die Gewinnung von weiteren neue Netzwerkpartner wie z.B. Apotheken, Sanitätshäuser, ambulante Pflegedienste und Krankenkassen welche sich mit ihrem Qualitäten und Kompetenzen in den interdisziplinären Vernetzungsprozess miteinbinden. Dies konnte konnte während des Projektverlaufes bereits erfolgreich umgesetzt werden, wir werden aber weiterhin bestrebt sein noch mehr Partner ins Netzwerk zu integrieren. In diesem Zusammenhang wurde auch die offene Frage zum Antikorruptionsgesetz geklärt und festgestellt, dass das Geri-Netz-Projekt sehr gut mit dem Antikorruptionsgesetz vereinbar ist, so die Rechtberatung einer Fachanwältin für Medizinrecht. Das Gesetz dient zu Transparenz und Optimierung der Patientenbehandlung.
Die Perspektive nach dem Projektstatus
Im ersten Quartal 2018 soll nun der nachhaltige Vernetzungsprozess fortgeführt werden. Dazu wird eine neue Arbeitsgruppe zum Thema Ablaufprozess der Verordnungen unter Berücksichtigung des geforderten Entlassmanagement mit Beteiligung der Kostenträger organisiert.
Darüber hinaus wird eine schriftliche Kooperationsvereinbarung der Projektpartner in Form eines „Letter of Intent“ für eine weitere Zusammenarbeit erstellt.
Durch eine weitere AG soll ein Förderantrag zur Umsetzung der Implementierung der S3 Leitlinie Schmerz gestellt werden.
Und natürlich wollen wir das Projekt „GeriNetz BFH“ gebührend abschließen und laden hierzu nach über zweijähriger, intensiver Zusammenarbeit alle Projektpartner und auch Interessierte zur Abschlussveranstaltung, am 21. Februar 2018 von 14:00 bis 16:00 Uhr, in der DRK-Residenz Bad Friedrichshall ein.
Wir freuen uns über Ihre Teilnahme!
Beim letzten Workshop am 24. Mai 2017 in Bad Friedrichshall waren wiederum alle interdisziplinären Akteure vertreten. Nachdem die Teilnehmer Ende April in der neuen Kommunikationssoftware geschult wurden und seither den Umgang im laufenden Prozess erprobt hatten, stand ein erster Erfahrungsaustausch an. In dem kritisch konstruktiven Austausch waren sich alle einig, dass Ärzte, Therapeuten, Kliniken, Pflegeheime und die medizinische Fachpflegekräfte (MFP´S) die an dem Workshop teilgenommen haben, den Prozess der Kommunikation innerhalb der Patientenbehandlung noch weiter verbessern möchten.
Geriatrische, ambulante, interdisziplinäre, vernetzte Versorgungsformen gibt es bis dato nur wenige. Konkrete Konzepte für geriatrische Netzwerke, die ein effizientes und effektives Miteinander ermöglichen sind ebenfalls kaum bzw. nicht vorhanden.
Zwischen den Gesundheitsberufen und der Versorgung im ambulanten Bereich werden seit November 2015 in enger Zusammenarbeit die Handlungserfordernisse vorangetrieben.
Aktuell werden die Datenschutzrichtlinien, Behandlungspfade und -Leitlinien in gemeinsamer Dokumentation (Software) erstellt.
Wir hoffen, dass für diese große Herausforderungen weiterhin Mitstreiter und auch Kassen sich in den Entwicklungsprozess miteinbringen umso auch zukünftig diese umfangreiche Arbeit, dass ein Mehr an Qualität und Sicherheit für Betroffenen bedeutet, zu ermöglichen.
Das geriatrische Netzwerk "GeriNetz Baden Württemberg" zeigt gute Perspektiven!
Die seit mehr als einem Jahr laufende interdisziplinäre Vernetzung mit engagierten Hausärzten, Therapeuten, Fachärzten und Pflegefachkräften aus den Kliniken sowie stationäre und ambulant tätigen Pflegefachkräften zeigt eine weitere positive Projektentwicklung.
In mehreren Workshops, Arbeitsgruppen und regelmäßigen Telefonkonferenzen konnte sich die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden. In der fachlichen Auseinandersetzung mit Behandlungsleitlinien und -pfade sind sektoren- und berufsgruppenübergreifende Prozessabläufe und Verantwortlichkeiten erarbeitet und praktisch erprobt worden. Dadurch haben sich die Versorgungsstrukturen merklich verbessert und sich zu einem systematischen geriatrischen Netzwerk entwickelt. So kamen bereits viele geriatrische Patienten in den Genuss einer gutabgestimmten rehabilitativen vernetzten Versorgung.
Das Versorgungssystem eignet sich aber auch insbesondere für Patienten welche nach einem Klinikaufenthalt noch nicht voll rehabilitationsfähig sind. Durch unsere gezielte und vernetzte „Übergangsversorgung“ eröffnet sich dadurch weiterhin die Möglichkeit um dann im Anschluss einer gesicherten stationären Rehabilitationsmaßnahme antreten zu können. Immer mit dem Ziel zur Wiederherstellung der Selbständigkeit. Hier kann das GeriNetzBW in Bad Friedrichshall bereits erste Erfolge verzeichnen.
Der Versorgungsprozess wird durch ein EDV-gestütztes neu entwickeltes Screening- und Assessmentverfahren unterstützt. Die Software dient nicht nur als Kommunikationsplattform zum Austausch relevante Informationen sondern soll auch die Widerherstellungstendenz der „GeriNetz-Patienten“ aufzeigen. In einem ersten Schritt wird die Software nun in einen Pretest auf Praxistauglichkeit geprüft um später einen reibungsfreien zeitnahen vernetzten Ablauf zu gewährleisten.
Nach einem ersten Workshop in Bad Friedrichshall fand am 13.04.2016 nun auch in Mannheim ein Treffen der Projektakteure statt, mit dem Ziel, detailliert über das Projekt GeriNetzBW zu informieren.
Es ging darum zu beschreiben, in welcher Phase sich das Projekt befindet und welche Mitarbeit von den einzelnen Akteuren erwartet wird. Außerdem wurden aktuelle Fragen der Anwesenden beantwortet.
Vertreten waren Hausärzte, Fachkräfte und Pflegedienstleitungen der stationären und ambulanten Pflegeheime sowie Therapeuten.
Nach der Projektvorstellung folgte eine Auskunft über die aktuelle Versorgungssituation im ländlichen Bereich am Beispiel des DRK in Bad Friedrichshall. Schließlich wurde die Versorgungssituation im städtischen Bereich am Beispiel von Mannheim vorgestellt.
Nach der Vorstellungsrunde hatten die Akteure die Gelegenheit, ihre Erwartungen im Plenum zu äußern.
Am 17.02.2016 konnte gemeinsam mit interessierten Akteuren aus der Region in Bad Friedrichshall ein erster Workshop abgehalten werden.
Die Teilnehmer waren sehr am Thema interessiert und haben sich engagiert eingebracht.
Nach einer Vorstellungs-und Erwartungsrunde wurden 3 Gruppen gebildet. Die Gruppe der Therapeuten, die der Altenpflege und die der Ärzte und Klinikmitarbeiter. Diese letzte Gruppe war mit 10 Personen doppelt so groß wie die beiden anderen Gruppen. Dies kam auf Vorschlag der Ärzteschaft zustande. Diese Gruppe hatte einen hohen Bedarf sich auszutauschen. Diese Gelegenheit hat dann die Gruppe sehr fruchtbar genutzt.
Die Arbeitshaltung aller Gruppen war sehr hoch und es kam innerhalb der Gruppen zu lebhaften Diskussionen. Die Ergebnisse wurden auf Kärtchen festgehalten und im Plenum vorgestellt.
Die Ergebnisse sind sehr gut fundiert, brauchbar und bilden einen sehr guten Einstieg in die Thematik.
An diesen Ergebnissen wird beim nächsten Workshop angeknüpft. Da steht das Thema Kommunikation im Mittelpunkt. Wer spricht wann worüber mit wem.
Ein kurzes Feedback zeigte die hohe Zufriedenheit der Gruppenmitglieder.
Im Rahmen der Pflege- und Gesundheitskonferenz der Region Bad Friedrichshall fand am Mittwoch den 02.12.15 die Kickoff-Veranstaltung für das vom Ministerium für Arbeit und Soziales geförderte Projekt „GeriNetzBW“ statt.
Neben der Region Bad Friedrichshall mit überwiegend ländlichen Strukturen sind im Projekt die Geriatrie der Uni-Klinik Mannheim und in der koordinierenden Funktion das Forschungszentrum für Informatik in Karlsruhe beteiligt. Die Kassenärztliche Vereinigung BW begleitet und unterstützt das Projekt.
Ziel des Projektes ist für beide Regionen der Aufbau und die Erprobung eines strukturierten interdisziplinären, ambulanten Versorgungsnetzwerks für geriatrische Patienten.
Schon in der Vorbereitung des Projektes zeichnete sich bei den Akteuren ein hohes Interesse ab. In der Region Bad Friedrichshall sind neben den Kliniken das Krankenhaus Am Plattenwald, das Klinikum Weinsberg, die Sophie Luisen Klinik unterschiedliche Hausarzt- und Facharztpraxen sowie unterschiedliche Therapeuten und Pflegeeinrichtungen beteiligt.
In der Region Bad Friedrichshall werden in einem gemeinsamen Workshop am 24.2.16 die Interessen und Bedarfe sowie die weitere Projektschritte ausgearbeitet.
Am 02.12.2015 findet in Bad Friedrichshall das regionale Kick-Off dieser Region statt. Im Rahmen der 5. (lokalen) Gesundheits- und Pflegekonferenz läd der Projektpartner in die DRK Residenz Bad Friedrichshall ein. Dort wird das Projektkonsortium die Gelegenheit nutzen auch weitere Akteure über das Vorhaben zu informieren.